Sonntag, 1. Januar 2006

Übergangsritual

Ich wandere 2 Stunden durch die Gegend bis zum Huay Kaew Wasserfall. Aber so einfach wie an der Praia da Luz ist es hier nicht, geeignete Steine zu finden. Das Flussbett ist felsig und ich sehe nur ein paar kantige, rauhe Steine. Kein Meer, das sie in unermüdlicher Arbeit rundet und mit Sand glattpoliert. Wem sonst könnte ich meine Wünsche noch anvertrauen? Da fällt mir das Windrad ein, das ich kürzlich aus einer Laune heraus auf der Heimfahrt vom VISA-Run gekauft habe. Genau, da soll sie der Wind lesen und mir immer wieder zuflüstern. Alle können das lesen.

In Rot habe ich geschrieben, was ich im alten Jahr gelassen habe:
URTEILEN, MISSIONIEREN, VERSUCHEN, KONTAKTANGST, TELEFONIEREN, TUN VERMEIDEN, THAIANGST

In Grün habe ich geschrieben, was ich im neuen Jahr intensivieren will:
CHI GUNG, INNERE STIMME, TEILEN, INITIATIVE, HEITERKEIT, RESPEKT, DIENEN

Dann hat Joe mir die Stichwörter vorgelesen und ich habe zu jedem einen Satz laut gesprochen, z.B. Ich höre auf, andere zu beurteilen. Danach haben wir uns ins Jahresendgetümmel beim Thapae Gate gestürzt, beim Italiener homemade Gnocchi gegessen und eine halbe Stunde vor Mitternacht die Flucht in einem Tuktuk ergriffen. Bei einem Glas aromatischem Williams wurde aus dem 31.12.2548 der 1.1.2549 nach Buddha. Der Mond hat den Himmel den Raketen und Heissluftballons überlassen.