Samstag, 10. Juni 2006

Frankreich

Wie Götter im Schlaraffenland ...


In Laruns ennet der Grenze Café au Lait und Croissant, dass die knusprigen Krümel an den butterglänzenden Lippen hängenbleiben. Der kalte Nordwind kennt keine Grenze und lässt uns trotz blaustem Himmel immer noch schlottern. Eintauchen in Platanentunnels. Dank Nordwind bleibt uns die Sicht auf die schneebedeckten Gipfel der Pyrenäen fast bis Toulouse erhalten. Mein Liebster macht hier einen Shoppingtrip zu Leclerc und ich lasse mir von Washington Irving eine weitere Geschichte aus der Alhambra erzählen. Eine ganze Serie von Hinweisschildern lockt uns nach Lisle sur Tarn, wo wir einen Schlafplatz unter schwertragenden Maulbeerbäumen finden. Sie müssen so heissen, weil sie einem direkt ins Maul springen. Obwohl sie in einem öffentlichen Park stehen, interessiert sich scheinbar ausser uns niemand für sie. In der Algarve wäre ihr Standort ein gut gehütetes Geheimnis, das man nur mit seinen besten Freundinnen teilt. Wir geniessen dieses grosszügige Geschenk und ziehen weiter nach Millau, wo seit 2004 wieder ein neues "grösstes" Bauwerk steht, der Viadukt de Millau von Norman Foster.


Auf dem Camping Deux Rivières schalten wir einen Nichtfahrtag ein. Morgenspaziergang am Fluss. Schlendern durch die engen Gässchen. Internetteln beim Araber mit Thé Vert. Savoir vivre.


Am 4.Juni geht es weiter auf der A75 Richtung Clermant-Ferrand, die eine Gebühr wert wäre mit ihren spektakulären Viadukten und Aussichten, aber erstaunlicherweise gratis ist. Was uns in Spanien genommen wurde, erhalten wir in Frankreich in anderer Form geschenkt. Annehmen, was das Leben bringt.
Langsam zieht es uns Richtung Schweiz. Wir nähern uns diesmal durch den Haute Jura an. St.Claude in einer Juraklus bietet sich zum Übernachten an, aber wir finden kein Restaurant mit Fondue. Erst in Mijoux sichten wir das Restaurant du Soleil und parken gleich gegenüber von Mairie und WC. Als Fondueliebhaber wird mein Liebster enttäuscht. Weder Quantität noch Qualität entsprechen seinen Vorstellungen. Zudem stellt sich heraus, dass das Fondue Comtoise eine puristische Variante des Käsefondues ist, Wein und Comté, c'est tout. Annehmen, was das Leben bringt. Unsere Tischnachbarn klären uns dafür über die Golfmöglichkeiten in der Gegend auf.