Montag, 9. Oktober 2006

Fahrt in die Teeberge



Schanghai ist abgesagt. Dafür fahren wir mit San-bao, Gila und Parinito in die Teeberge zum Einkaufen. Es sieht nach Regen aus. Ein Tarp muss her. Parinito berät mich. Sie stammt aus Alaska, wo es manchmal den ganzen Sommer regnet. Picknicks finden unter dem Tarp statt. Jeder hat als Regenschutz einen Tarp dabei. Und nach dem ersten Halt in einem Dorf bin auch ich mit einem Tarp ausgerüstet, alaskatauglich. Doch vorerst regnet es noch nicht. Wir halten an einer Raststätte an einem kleinen Weiher mit Aussicht auf bizarr geformte Hügel. In einem Laden werden Aromaöle und andere organische Produkte aus einem Royal Project angeboten. Ich entscheide mich für Vetifer- und Geraniumöl und ein Geranium Duschgel. Wir fahren weiter wie in einem grünen Tunnel. Manchmal begleitet uns angeschwollenes, braunes Fliessen. Nicht mehr und noch nicht überschwemmt.

In Thathon besuchen wir den stehenden Buddha auf dem Berg und lassen die Blicke schweifen. Zu fünft im Auto um die vielen Kurven hoch nach Doi Mae Salong kommen wir uns schnell näher. Im Restaurant beim Markt essen wir gebratene Pilze und gemischtes lokales Gemüse mit viel Knoblauch. Wir sitzen um den grossen, runden Tisch wie um die Sonne verstreute Planeten, Lichtjahre auseinander.
Check-In im Hotel Mae Salong Villa und dann zelebriert San-bao den ersten Oolong Tee auf der gedeckten Terrasse, während der Regen niederprasselt. Der Nachmittag zerfliesst im Nu in Oolong Tee und Geschichten. Der Regen macht Pause. Zeit für einen Spaziergang. Ich nehme den Schirm mit, der aussen am Zimmer lehnt. Das Dorf zieht sich schmal der Strasse entlang, die der Hügelkuppe folgt. Ein Teeladen folgt dem nächsten. Einblicke in spärlich möblierte Wohnzimmer. Mittendrin ein Seven-Eleven Supermarkt. Ab und zu ein Allerlei-Vielerlei-Laden. Sporadisch ein Motorbike, abwärtsschiessend oder aufwärtsstotternd. Es dämmert und die Regenpause ist vorbei. Ich kremple die Hosenbeine hoch. Das Wasser fliesst zentimeterhoch auf der Strasse. Meine Füsse schmatzen genüsslich in den Sandalen. Die Temperatur fällt unter 20 Grad. Ich freu mich auf ein wärmendes Abendessen und ein trockenes Bett.