Freitag, 28. Dezember 2007

Doi Suthep

Heute ist die Pilgerin in mir erwacht. Meine Füsse hatten Lust zu gehen. Die Augen hatten schon lange sehnsüchtig ihre Blicke zum Wat auf dem Doi Suthep schweben lassen. Zeit, sich wieder mal ganz den Füssen und dem Weg, den sie wählen, hinzugeben.
Zuerst will mein Kopf und dann sein Kopf die Führung übernehmen. Irrfahrt, bis ich schliesslich bei Kru Ba Srivichai, dem Stadtheiligen, vom Motorrad steige und den Helm abnehme. Von hier führt die 3-spurige Autostrasse auf den Berg. Erinnere mich an meinen Startpunkt zum Jakobsweg mitten in Sevilla bei der Kathedrale. Es ist egal, wo man in den Fluss springt, Hauptsache man springt. Die Schönheit des Weges entfaltet sich beim Gehen.
Nach 15 Minuten Asphaltpiste führt ein Weg links weg zu einer Flussbiegung mit Brücke, die ich überquere und zu einer Höhle gelange, Pha Ngoep. Der Weg führt mich wieder zur Strasse.


Ich atme die Abgasdüfte ein von vielen Toyotas, roten Song Thaeuws, schwer keuchenden Lastwagen, Touristenbussen und Motorrädern. In vielen sitzen gutgenährte Menschen mit gesunden Füssen und Beinen, unbeweglich bis auf ihre erstaunten Gesichter, eine Fussgängerin auf der Strasse zu sehen. Ja, man kann auf einer Strasse auch laufen. Das produziert weniger Abgase, man verbrennt dabei Weihnachtsfett, gibt dem Körper Gelegenheit zur Bewegung, kann sich den Schönheiten am Weg widmen oder den Gedanken, die im ruhigen Rhythmus der Schritte auftauchen und spürt die eigene Kraft. Für mich liegt im Gehen, in den eigenen Schritten eine grosse Freiheit. Die Freiheit, weiterzugehen, anzuhalten, umzukehren, schneller oder langsamer zu gehen, rückwärts zu gehen, nach rechts oder links zu gehen, zu hüpfen, im Kreis zu gehen, und was einer sonst noch alles einfallen mag. Aber jetzt schweig ich und lass Euch schauen, was ich am Weg gesehen hab.














Wie geht es weiter, wenn man oben ist? Aussicht geniessen und wieder runter!