Sonntag, 10. Januar 2010

Spätzli für's Schätzli

ein Lächeln für Dich...

Seit einigen Wochen versuchte mein Liebster immer wieder, mich zum Spätzli kochen zu verführen, da es hier in Bali keinen Migros gibt, wo man Fertigspätzli kaufen kann. Gestern habe ich die Herausforderung angenommen und mich erstmal hier schlau gemacht, da ich meine Oma aus Balingen im Schwabeländle nicht mehr fragen kann. Mangels Spätzlesbrett und -schaber habe ich ein Plastikbrett und Plastikschaber benutzt. Den Teig habe ich mit einem Holzlöffel ohne Loch geschlagen, bis er vor Blasen schlagen stöhnte. Dabei gingen mir viele Erinnerungen durch den Kopf. Die Ferien als Kind bei Oma und Opa. Der Gemüse- und Beerengarten, wo es immer was zu naschen gab. Die grosse Wiese mit den vielen Apfel-, Birnen-, Quitten- und Zwetschgenbäumen. Der Stall mit den Hasen, die wir immer mit Löwenzahnblättern gefüttert haben. Der Kompostplatz hinter dem grossen Apfelbaum. Der Eimer mit Putzwasser zum Spülen neben der Toilette. Die holzgefeuerte Badewanne im Keller, die immer am Samstag eingeheizt wurde. Die Holzgestelle im Keller, die immer gefüllt waren mit Marmelade und Eingemachtem und wo die Boskopäpfel für den Winter eingelagert wurden. Ja, meine Oma hat nach den Methoden der Permakultur gewirtschaftet lange bevor Bill Mollison den Begriff definierte. Aber damals war sie altmodisch und wir wohnten in der Stadt und führten ein modernes Leben. Langsam werden die Folgen dieses modernen Lebens sichtbar. Wie gut, sich da an eine solche Oma und ihre Methoden erinnern zu können.