Donnerstag, 29. Dezember 2011

Out of Retreat

Vom 12. bis 25.Dezember zog ich mich ins Wat Kow Tahm zurück, um meine Energie ganz nach innen zu richten und meinen Geist weiter in Mitgefühl und Weisheit zu entwickeln, das Leiden in der Welt zu mindern und inneren Frieden zu finden. Die folgenden Augenblicke habe ich auf meiner Heimreise von Koh Phangan nach Bali festgehalten, um sie mit Dir zu teilen und mich selber wieder daran zu erinnern.
25.12., 9.15am: Ich verlasse das Wat. Kann mit Felix nach Thong Sala fahren. Sitze ans Wasser bis ich weiss, wohin ich will. Zuerst zum Vertrauten. Frage im Hotel Thong Sala, wo ich die Nacht vor dem Retreat verbrachte, nach einem Zimmer. Das Zimmer kostet jetzt 1000 Baht statt 850. Begierde. Ich gehe kommentarlos. Im Thong Sala Guesthouse erkennt mich die Besitzerin wieder und bietet mir das Zimmer für 2 Nächte für 500 Baht an. Noch dazu ein helles, luftiges, sauberes Zimmer mit Aussicht zum Hafen. Welche Freude über diese Grosszügigkeit.
26.12., 6pm: Ich treffe Aparna wieder und wir teilen uns eine Pizza und Geschichten aus unserem Leben.
27.12., 7am: Die Autofähre von Thong Sala nach Donsak legt ab. Ich lasse mich von den stampfenden Schiffsmotoren vibrieren und mein Oberkörper wiegt sich im sanften Rhythmus der Wellen.
27.12., 10.30am: Die Fähre legt in Donsak an. Ich steige um in den Bus nach Surat Thani.
27.12., 11.30am: Der Bus hält in Surat Thani vor einem Reisebüro, wo der Boss dirigiert. Ich verpasse das Taxi zum Bus nach Hat Yai. Ein Motorradfahrer nimmt mich mit. Ohne Helm.
27.12., 12am: Die Angestellte im Busbüro prüft meinen Pass. OVERSTAY! Das Visum ist vor 2 Tagen abgelaufen. Bei Einreise per Bus oder Bahn gibt es nur 2 Wochen Aufenthaltsfrist. Hatte ich bei der Einreise bemerkt, aber gedacht, 2 Tage seien kein Problem. Einfach 500 Baht pro Tag Overstay bezahlen. That's it. Falsch gedacht. Wrong view! Die Busse nehmen keine Passagiere mit Overstay mit, da das Prozedere an der Grenze zu lange dauert und dann alle warten müssen, erklärt mir die Angestellte. Andere Busse und der Zug seien ausgebucht, da Hochsaison. Aber für 9000 Baht könne sie alles arrangieren. Ich schlucke leer, für die ganze Reise nach Kuala Lumpur hatte ich nur 1440 Baht bezahlt. OK, mein Fehler, kostet halt was. Der Motorradfahrer bringt mich zur nächsten ATM (automatic teller machine).
27.12., 1pm: Ein ziemlich voller Minibus kommt. Ein Platz ist noch frei und wer sitzt daneben? Aparna, auf dem Visarun nach Penang. Freudiges Wiedersehen und meine Erlösung von einem Hungerast. Aparna teilt ihre Kartoffelchips mit mir. So gut haben sie mir noch nie geschmeckt. Zur linken von mir sitzt ein Italiener, der sich ärgert, weil der Minibus noch eine Runde durch Surat Thani dreht, um noch 2 weitere Fahrgäste aufzunehmen.
27.12., ca. 6pm: Der Minibus kommt in Hat Yai an und bringt mich zum nächsten Busbüro. Es dauert noch eine halbe Stunde bis der Bus nach Kuala Lumpur losfährt. Die nette Lady schickt mich zum Chinesen um die Ecke, wo es Nudelsuppe gibt. Zum Abschied schenkt sie mir noch süsse Krapfen. Dann bringt mich ihr Partner im schwarzen Mercedes zur Busstation, wo die Check-In Prozedur schon im Gange ist. Ich werde auf Sitz 2C am Fenster platziert. Neben mir eine junge Touristin, die lieber einen Einzelsitz gehabt hätte. You don't always get what you want! Die Sitze sind bequem und lassen sich in Liegestellung klappen.
27.12., 9pm: Grenzübergang Sadao. Alle müssen aussteigen. Ich habe Glück. Im Office bin ich die erste und kann gleich meinen Overstay bezahlen. Dann stelle ich mich in die Schlange zu den anderen Ausreisenden. Bin nicht mal die letzte, die wieder in den Bus steigt. Wofür die 9000 Baht? Wahrscheinlich hat da jemand meine Situation ausgenutzt. Ich lerne, Visumregeln sollte man befolgen, sonst wird's teuer.
28.12., 5am: Ankunft am Puduraya Busterminal in Kuala Lumpur. Ein Taxifahrer quatscht mich dumm an. Ich gebe ihm ein paar gescheite Antworten und warte, bis die öffentlichen Verkehrsmittel den Betrieb aufnehmen. Ich deponiere meinen Rucksack in KL Sentral und frühstücke dann indisch im Teh Tarik Place gegenüber. Ich liebe es, das Erwachen in Grossstädten zu beobachten. Als es hektisch wird, ziehe ich mich unter die Bäume im KLCC Park auf eine Bank zurück. Eine Gruppe Mönche lässt ihre Blicke den Hochhäusern entlang nach oben wandern, die Köpfe neigen sich in den Nacken, während die Münder Ohhh's formen.
28.12., 10am: Ich vergesse Zeit und Raum im Kinokuniya. Meine Hände betasten jede Agenda bis ich eine finde, die sich gut anfühlt, nicht zu dick, nicht zu dünn, nicht zu gross, nicht zu klein, nicht zu hart, nicht zu weich... Bücher wandern in meine Hände und wieder zurück... Joel Henriques' Buch Made to play...Ideen für den Englisch-Unterricht meiner Nachbarskinder...John Medina's Buch brain rules... Leo Babauta's The power of less... bis schliesslich Oliver Sacks' The mind's eye bleibt und mich zu Cappucino und Carrot Cake begleitet.
28.12., 4pm: Quinoa-Salat und Carrot-Orange Juice in Bangsar Village.
28.12., 6pm: Bus von KL Sentral zum Flughafen LCCT
28.12., 7pm: Ich schliesse die Tür von Zimmer 402 im Tune Hotel hinter mir und dusche mir die Grossstadt-Hektik vom Leib.
29.12., 8am: Check-In zum Flug nach Denpasar. White Coffee aus Ipoh und Tuna Toast zum Frühstück.
29.12., 9.25am: Take-off

the past is gone, the future uncertain
the present moment is the only place to live

looking back with gratitude

in the focus: selfimages. be aware of idealistic views.

the more flexible you are the more easy you can flow with life and enJOY

Stupa at Wat Kow Tahm

rooster in the monks area of Wat Kow Tahm

life is so fragile

young trees need special care and support

observing the breath like the waves...some are short, some are long...

keep practicing...no effort is lost!

cooperation instead of competition

announcing the groom...

letting go...

sabai sabai...the thai way to make oneself comfortable

resting hands of my neighbour in the bus to Surat Thani

no doubts

temple of capitalism

indulging in worldly pleasures at Kinokuniya Book Store