Sonntag, 26. Februar 2006

Der springende Punkt

Der Punkt ist so wichtig und doch ist er nichts. Ist nicht sichtbar. Hat keine Dimension. Ist er nur eine Illusion? Ein Gedankengebilde? Er existiert nur, wenn ich ihm einen Raum gebe. Er hält das Gleichgewicht innerhalb dieses Raums. Der Schwerpunkt in einem Körper, Stein. Der Mittelpunkt in einem Rad. Der Drehpunkt bei einem Hebel. Wo ist mein Schwerpunkt, mein Mittelpunkt, mein Drehpunkt? Was ist mein Universum? Materiell, spirituell? Auf dem Punkt ist die ganze Geometrie aufgebaut. Er ist das Fundament. Inwieweit ist dieses Fundament, diese Vorstellung abhängig von meinem Denken, meiner Sprache, meiner Kultur? Schiesse wieder mal weit über den Punkt hinaus.
Und dann wird alles auf den Punkt gebracht. Ich schaue wieder mal bei Hans Arnfrid Astel rein. Ein Punkt springt mich an. Astragal. Geheimnisvolles Wort. Das Geheimnis entpuppt sich als Würfel aus dem Fersenknochen des Schafs. Ferse. Jeden morgen spüre ich sie bei den ersten Schritten. Ein schmerzhaftes Ziehen von der Ferse hoch. Seit einigen Wochen schon. Ich lese weiter. Fersensporn. Sehe das Röntgenbild. Ja, genau. Das ist es. Das rechte Fersenbein hat sich hinten beim Ansatz der Achillesferse leicht verdickt. Der Name dafür: Haglundsche Exostose. Klingt imposant. Ich hab mir also eine Haglundsche Exostose zugelegt. 1.Frage: Wie lege ich sie wieder ab? Suche Ideen beim Chiropraktor. 2.Frage: Warum? Was will mir mein Körper damit sagen? Eine weitere Odyssee im Internet von Rüdiger Dahlke über Fussreflexzonen-Massage, eine Geschichte von Kerstin Kugler bis zu Achilles. Und bin so schlau als wie zuvor. Abschalten. Loslassen.

Ich erspüre meine Mitte wieder in Osho's No Dimensions Meditation. Eine halbe Stunde SCHSCHUHHH von der Mitte nach allen Seiten bis ich 6 Arme habe. Und dann wie ein Derwisch um die eigene Achse rotieren, konzentriert in der Mitte bleiben und alles in beliebiger Geschwindigkeit um mich kreisen lassen. Und dann sitzen und still werden.