Donnerstag, 23. Februar 2006

Selbs Disziplin

In meiner Agenda steht heute:
6.30 Tee + Meditation
7.30 Tee + Inspiration
8.15 Tibeter + Frühstück
9.30 Thai lernen
11.00 Lesen am Pool
12.00 Internet, diverses
16.00 Bauernmarkt
18.00 Früchtebrot
Schrieb's und tat's. Nicht alles lief so wie erwartet. Der Bauernmarkt bestand aus einem einzigen Stand hauptsächlich mit Blattgemüsen. Im Internet habe ich mich wie schon öfter verfranst. Nach 3 Stunden brannten die Augen, rauchte der Kopf und nichts von dem, was ich erledigen wollte, war getan. Dafür prangen auf meinem Desktop neu die Symbole von iTunes und QuickTime Player. Eine Ahnung, was und wozu RSS ist, dämmert. Während das Früchtebrot im Backofen buk, gab ich mich dem Fernseher hin. Frontal21 mit der Rentenproblematik in Deutschland. Im Schlusssatz erwähnt der Moderator einen New Yorker Arzt, der die Problematik so gelöst hat, dass er bis zu seinem Tod mit 96 seine Praxis weitergeführt hat. Ich denke an meinen Vater, der sich auch nicht vorstellen konnte, seine Schuhmacherei aufzugeben und mit Freude gearbeitet hat, bis er einen Hirnschlag hatte. Für mich auf jeden Fall erstrebenswerter als sich schon ab 20 mit Vorsorgen zu beschäftigen. Dann der Film Diebe wie wir von Robert Altman über ein Gaunertrio, das sich bei Banken bedient.
Und immer mal wieder ein Kapitel aus Selbs Mord von Bernhard Schlink. Seine Kapitelüberschriften lesen sich wie die Überschriften in einem Blog. Angst vorm Fliegen. Es wächst zusammen. Wie unsere früher. Kindergesichter. Der alte Zirkusgaul. Und als ich im Liegestuhl liege und hinter mir eine graue Katze eine grüne Schlange durch die Blumenrabatte jagt, Katz und Maus. Und dann die Fragen zum Bloody Sunday und anderen Geschehnissen.
War, was wir in der Nacht zu Ende bringen wolten, in Wahrheit schon gelaufen? Natürlich war es noch nicht geschehen. Aber waren die Rollen schon so verteilt, die Einsätze schon so gegeben, dass das Geschehen, was immer wir überlegen und verabreden mochten, nur noch in einer Weise ablaufen konnte?