Samstag, 18. Februar 2006

Vom Teufel geritten

Mein Liebster betitelt mich heute nicht so lieb zuerst mit Nuss, dann mit Couch Potato und abends noch mit Gemüsekopf. Natürlich nicht irgendeiner, sondern wenigstens ein interessanter. Da ich heute zum Please Day ernannt habe, fühle ich mich nur ein paar Augenblicke beleidigt, dann nehme ich sie als Komplimente. Die Nuss, die mit ihrer harten Schale den Samen schützt, bis seine Zeit gekommen ist. Die couch potato mit ihrem Hang zur Bequemlichkeit und zum Verharren. Der Gemüsekopf, tja, das könnte ein Blumenkohl sein oder ein Kopf, der voller Gemüseideen steckt. Ich schaffe es nicht, meine Zunge im Zaum zu halten und bohre in alten Wunden. Meine neue Rohkostbegeisterung lodert wie ein Strohfeuer. So entsteht keine nachhaltige Wärme. Auf dem Rückweg vom Biergarten sehe ich einen Hund mit 3 grossen, klaffenden Schnittwunden am Hals vor einem geschlossenen Gittertor schicksalsergeben warten. Kein Schmerzenslaut.
Ich telefoniere mit meiner Mutter. Sie ist krank und sagt ihren Besuch für nächste Woche ab. Auf die Zeichen des Körpers achten.
Ich lese die berührende Lebensgeschichte eines Bodybuilders auf dem Weg zur Rohkost.