Bumerang

Heute morgen setze ich mich nicht gleich auf meine Tatamimatte wie sonst. Es zieht mich unwiderstehlich auf den Rasen. Meine Füsse jauchzen über den Morgentau und lassen sich von den Grashalmen kitzeln. Mein Körper dehnt sich dem Tag entgegen. Ich mache eine Runde zum Briefkasten am offenen Gartentor. Wie versprochen liegt die Quittung für die vorausgezahlte Aprilmiete drin. Daran angeheftet ein kleiner Zettel mit den Worten The Receipts of March to April. Thank you so much. Und darunter lacht mich mein Mandala an. Im Nu ist die leise Enttäuschung von gestern verschwunden, die mich beschlich, als Khun Jo gestern das Geld für die Miete zählte und in ihre Schatzkiste steckte. Ich hatte es in das kleine Kouvert gesteckt, das ich mit einem Mandala verziert hatte. Khun Jo schenkte dem Kouvert keine Beachtung. Liess es achtlos auf dem Tisch liegen, so dachte ich. Nun sehe ich, dass sie mein Mandala nicht nur unbemerkt von mir mitgenommen hat, sondern auch noch abgezeichnet hat auf ihre eigene Weise. Wie ein Bumerang ist mein Vorwurf der Unachtsamkeit zu mir zurückgekehrt.