Frühes Erwachen. Das heisere Krähen der Hähne in der Nachbarschaft zerschneidet die Stille der Nacht, die im Rhythmus des Auf- und Abschwellens der Zikaden vibriert. Erste Autos brummen ins Morgengrauen. Ich sehe die Gipfel meines Lebens aus dem Nebelmeer in den endlos blauen Himmel ragen. Begegne Menschen im Basislager. Stehe dem Chef gegenüber, der mir zum Abschied mit Tränen in den Augen alles Gute auf der Suche nach dem heiligen Gral wünscht. Und erkenne, dass zum Aufstieg auch immer der Abstieg gehört, zu den Gipfeln auch die Täler.
Nach dem Frühstück wage ich mich auf dem Motorrad in die Stadt, die sich auf das Songkran-Festival vorbereitet. Misstrauisch halte ich Ausschau nach Wasserpistolen, Schläuchen und Eimern. Die Huay Kaew entlang geht noch alles gut. Doch als ich den Kanal zur Innenstadt überquere, trifft mich eine volle Eimerladung Wasser und ein strahlendes Lachen. Es trieft von Helm und Sonnenbrille. Das Lachen ist ansteckend und das Wasser angenehm kühlend. Eingeweiht in die überschäumende, kindliche Freude am Planschen und Spritzen. Ich gehe durch's Wasser und ertrinke nicht.
Abends sehe ich zum 2.Mal den Film Patch Adams mit Robin Williams. Berührend, inspirierend und ermutigend. Und das schönste am Film ist, dass er keine Vision mehr ist, sondern schon Wirklichkeit und dass sich diese Wirklichkeit ausbreitet. Ein Gesundheitssystem auf der Basis von Mitgefühl und Liebe statt Konkurrenz und Profitstreben.