Sonntag, 11. März 2007

Eingeräuchert

Seit Tagen leichtes Brennen in den Augeninnenwinkeln. Die Nase meldet immer mal wieder Rauchalarm. Die Schleimhäute in Nase und Rachen sind gereizt. Der Morgenschneuz voller getrockneter, dünner Schleimfetzen. Die Umrisse von Doi Suthep kaum noch zu erahnen im weissgräulichen Smognebel. Die Sonne verblasst schon weit über dem Horizont von glutrot in gräulich. Die Bangkok Post verordnet Hausarrest.
Ich mache es mir zuhause gemütlich und denke an Flucht, Die Flucht, den Film. Er hat mir die Fluchterfahrung vieler Menschen verständlicher gemacht. Ungeordnetes Zurückweichen vor einer Gefahr, nennt es Wikipedia. Aber Zurückweichen wohin? Angst wovor? Mehr als tot geht nicht. Und wie schnell kann die ganze zivile Ordnung, die mit soviel Energie aufgebaut und aufrechterhalten wird, zusammenbrechen. Weltuntergang. Was bleibt dann? Nur die innere Stärke, der innere Adel?
Es wird Zeit, aufzubrechen. Das Winternest ausmisten. In ein kleines, günstigeres Appartment umziehen. Die Flügel nähren und trainieren. Informationen über Landeplätze einholen. Den Rucksack packen. Auf die Startsignale achten und dann los.