Dienstag, 6. November 2007

Nicht-Anhaften

Viele Menschen missverstehen das Wort Nicht-Anhaften. Sie haben das Gefühl, dass Nicht-Anhaften mit Gleichgültigkeit einhergeht. Aber Nicht-Anhaften bedeutet nicht fehlende Fürsorglichkeit. Tatsächlich hilft uns Nicht-Anhaften eine selbstlosere Qualität von Fürsorglichkeit zu entwickeln.
Nicht-Anhaften bedeutet zu verstehen, dass wir einen anderen Menschen nicht "besitzen" und die Naturgesetze nicht ändern können. Wir verstehen, dass "mein Vater, meine Mutter", "mein Liebster, meine Liebste", "mein Freund, meine Freundin" nur herkömmliche Ausdrucksweisen sind, dass wir in Wirklichkeit Reisegefährten und -gefährtinnen sind, im Geborenwerden, im Leben, im Altern und im Tod.
Wir kommen für kurze Zeit zusammen, für einen kurzen "Tanz". Das ist alles - ein kurzer Tanz im Leben. Können wir darauf hinarbeiten, dass jener kurze Tanz von höchstem Wohl für uns selbst und andere ist, voll von mitfühlendem Verständnis? Und wenn der Tanz vorüber ist, wenn wir Abschied nehmen und unserer Bestimmung entsprechend weiterwandern müssen, können wir Zufriedenheit empfinden, dass wir so behutsam, fürsorglich und achtsam getanzt haben, wie es uns möglich war, mit allem Verständnis, das uns in dieser Zeit zur Verfügung stand.

Worte von Rosemary und Steve Weissman