Heute trifft mich doch wider Erwarten und bester Vorsätze der Schatten des grossen Haufens. Wie ein schwarzes Loch gähnt mir der 1.Mai entgegen. Ich erstarre eine Weile gebannt.
Eine Todesnachricht erschüttert die Tagesroutine und lenkt meine Aufmerksamkeit auf die Vergänglichkeit aller Dinge. Konfrontiert mich mit meiner Hilflosigkeit und Ohnmacht, fordert Akzeptanz der Realität. Und langsam wird mir bewusst, dass dieser Mensch teil meiner Geschichte ist. Ohne ihn keine Tochter, die einen Mann heiratete, der es wagte, auf einer kleinen Karibikinsel ein Hotel zu bauen, an dem ich es wagte, mich mit meinem ganzen Vermögen und meiner Begeisterung zu beteiligen. Wie trostvoll, die Geschenke zu sehen, die er mir und anderen mit seinem Leben gemacht hat. Möge er in Frieden ruhen.
Für Rolli Bee und alle, die ihn lieben.
Gestern ist der gläserne Teekrug vor Spannung zersprungen und heute will die Digitalkamera keine Aufnahmen mehr machen. Meine Oberlippe fühlt sich sandig aufgerauht an unter dem Einfluss der angeregten Herpesviren.
Ein Gewitter reinigt und entspannt die Atmosphäre. Statt im triefendnassen Riverside Cafe feiern wir mit unseren Nachbarn erste direkte Annäherung und Abschied im Bonissimo. Zugvögel unter sich. Gegenseitige Beflügelung.