Sonntag, 30. April 2006
Nest verlassen
Der letzte Tag im Nest ging seinen Gang. Je weniger festgefahren, desto leichter das losfahren. Olga faellt mir ein. Sie hatte einfach irgendwann ihren Koffer gepackt, damit sie bereit war fuer das pralle Leben. Jederzeit bereit. Leben wie der Wind, alles beruehren, nirgends anhaften. Doch Zugvogel ist Zugvogel und noch? nicht Wind. Da ist wieder ein Nest, das Entscheide verlangt, was dalassen, was mitnehmen. Die Thaibuecher kommen mit. Ich moechte dran bleiben. Sonst keine Buecher, da in Portugal noch eine Schatzkiste mit Lesestoff auf mich wartet. Ein paar T-Shirts, Unterwaesche, Badezeug, Pulli und Europawetterjacke. Dazu noch etwas, das als smart casual durchgehen kann fuer das Lunch Buffet im Oriental Hotel in Bangkok. Mein Selbsthilfekaestchen mit Wasserfarben, Taschenmesser, Beil, Schnur, Klammern, Zuendhoelzer, Kouverts, Medizinbeutel und Sicherheitsnadeln. Natuerlich Drago, mein Laptop und der Bauchbeutel mit Geld, Plastik, Pass und Ticket. Agenda, Tagebuch. That's it! Treffen mit Khun Jo. Miete 4 Monate voraus zahlen, Garten-, Haus- und Briefkastenpflege organisieren. Vorraete ameisensicher verstauen. Das letzte Gruenzeug reicht noch fuer einen Salat und gebratenen Reis mit viiiieeeel Knoblauch. Abschied und Austausch von Kontaktadressen mit Stephen und Cristina, deren koestliche Gazpacho die heutige Restenverwertung bereichert. Taxi bestellen. Noch einmal schlafen vor dem Abflug. Es regnet die ganze Nacht. Auch am Morgen sieht es noch aus, als wuerde der Regen nie wieder aufhoeren. Doch dann stoppt er gerade rechtzeitig, damit wir beim Einsteigen ins Taxi um 8.30 am nicht nass werden. Flamboyant Baeume saeumen rotflammend den Weg. Gelbregen ist voll erblueht und steht Spalier mit seinen Bluetengirlanden. Endlich um 10.40 am aufsteigen ins Wolkenreich.