Freitag, 18. August 2006

Morgenmeditation

Ich erwache früh und lausche der Regenmusik. Wie gut es mir doch geht, einen trockenen und warmen Schlafplatz zu haben. Die Regenmusik klingt aus und wiederholtes Kikeriki ermuntert mich zum Aufstehen. 4 Schritte und ich recke und strecke meine Glieder in die frische Morgenluft. Ich fülle die Lungen und fühle mich so jung wie der Tag. Tee kochen. Mit der Aufmerksamkeit durch den Körper wandern. Die Luft durch das rechte Nasenloch tief in den Bauch ziehen und durch das linke Nasenloch wieder ausströmen lassen und umgekehrt, bis alle Zellen mit Sauerstoff durchflutet sind. Spüren, wie das Gewicht meines Körpers zur Erde sinkt und die Erde mich trägt und stützt. Beobachten, wie der Atem ein- und ausströmt in seinem eigenen Rhythmus und dabei alle Zellen meines Körpers belebt und energetisiert. Gedanken tauchen auf, ziehen vorbei und verschwinden wieder. Manchmal sind sie luftig und leicht wie Wolken an einem Sommertag. Manchmal sind sie wie Boote, die am Ufer meines Atemmeeres anlegen und meinen Geist dazu verführen, einzusteigen und mitzufahen. Die Wogen der Emotionen zu surfen. Wie gut, jederzeit wieder an das feste Ufer zurückkehren zu können. Wer ist die Beobachterin am Strand? Wer steuert die Boote? Wer macht die Wellen? Gleichzeitig beobachten und sein. Bewusst sein.