Auf einer Cyber-Stöbertour nach China stosse ich auf einen Artikel über die Konfuzius-Institute und lese mich in Sarah Genner's Züri-Berlin Blog fest. Angeheimelt! Und ertappt beim Lesen der Bloggertypologie. Ich fühle mich als ein Cocktail aus Autismus-, Schreib-, Reise-, Exil- und Linkbloggerin. Guet Nacht am eis!
Morgens wird meine Selbsterkenntnis noch um eine neue Facette bereichert. Verhaltensresistenter Klugscheisser, tönt es aus meinem bärtigen Spiegel. Intellektueller Euphemismus für sturer Bock. Da hilft nur hohe Literatur.
Wenn Quinten da war, begleitete Keller seine Arbeit meistens mit einem halb gemurmelten, fast tonlosen Kommentar; er erklärte nichts, sondern gab einfach einen Bericht von dem, was er tat und dachte.
Harry Mulisch, Die Entdeckung des Himmels
Mütterliche Weisheit: Überraschung ist auch bereichernd für den Alltagstrott. Töchterliche Reaktion: Warum erst durch den Alltag trotteln? Und schlägt sich spontan in den Dschungel. Die Belohnung: Alle Sinne wachen auf. Wildes Rauschen und lautes Zirpen dringt ins Ohr. Feiner Sprühnebel erfrischt Haut und Nase. Blätter, Äste und Ranken recken sich von allen Seiten in den schmalen Pfad, der den Körper Achtsamkeit und Konzentration lehrt. Über Wurzelgeflechte und Steine den schlüpfrig steilen Abhang hinauf. In der eigenen Mitte den in die Tiefe rauschenden Bach auf einem moosigmorschen Stamm überqueren. Spüren, wie sich das Gewicht verlagert, in der Bewegung Halt findet. Tai-Chi. Balance. Der Kopf wird frei und Freude sprudelt munter.
Mon Tha Than Wasserfall am Doi Suthep